Die Auswirkungen der Corona-Pandemie belasten auch die werdenden Eltern. Sie haben Ängste - etwa vor einer Geburt ohne Begleitperson oder einer erhöhten Ansteckungsgefahr in der Klinik - oder machen sich Gedanken, zum Beispiel weil die Betreuung von Geschwisterkindern durch Teilschließungen von Kindertageseinrichtungen oder Schulen zeitweise nicht verlässlich geregelt ist oder finanzielle Sorgen etwa aufgrund von Kurzarbeit bedrücken.
"Wir haben - gerade auch in dieser Zeit der Corona-Pandemie - gelernt, dass ein persönliches Gesprächsangebot für die schwangeren Frauen kaum zu ersetzen ist und auch verantwortungsvoll weiter angeboten werden kann. So muss es nicht erneut zur Umstellung auf Telefonkontakte wie im Frühjahr dieses Jahres kommen", betont Norbert Köring, Bereichsleiter beim Caritasverband Castrop-Rauxel.
Gleichwohl sei die Tätigkeit der Babylotsen eingeschränkt. Corona-bedingt sind Besuche von Angehörigen im St. Rochus-Hospital kaum möglich. Die familiären Bezugspersonen können deshalb nur schwer in den Beratungsprozess mit einbezogen werden. Vereinzelt aufgetretene Corona-Fälle in der Klinik führen zu kurzzeitigen, organisatorischen Beeinträchtigungen der Beratungsarbeit, so dass nicht immer alle Mütter sofort besucht werden können.
"Auch die Angebote, in die wir die Klientinnen normalerweise lotsen, laufen aktuell nur eingeschränkt oder sind ganz weggefallen, was besonders auf die Gruppenangebote zutrifft", erklärt Norbert Köring. "Umso wichtiger sind aktuell die Babylotsinnen als direkte Ansprechpartnerinnen. Bereits eine Gesprächspartnerin zu haben, bedeutet für viele Frauen eine Entlastung."