In belastenden Situationen reagieren Kinder häufig mit Verunsicherung.Myriam Zilles auf Pixabay
Die Gründe und ihre Auswirkungen sind immens vielfältig. Wie gut, dass junge und ältere Menschen in der psychologischen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche des Caritasverbandes wertvolle Unterstützung finden: in Einzelgesprächen, aber auch in Team-Treffen. "Gerade in Gruppen erleben Kinder und Jugendliche, dass es auch andere gibt, die in einer ähnlichen schwierigen Situation sind. Sie wirken dadurch deutlich entlastet von Ängsten und Unsicherheiten. Wir erleben immer wieder, wie gerne sie sich miteinander treffen und voneinander lernen, indem sie sich aneinander orientieren", weiß Beratungsstellen-Leiter Norbert Köring.
Befreiung von Schuld- und Schamgefühlen
Eines der Gruppenkonzepte ist "Kaskade", ein Präventionsangebot für Kinder von Eltern mit seelischen Problemen. Norbert Köring: "Wenn in einer Familie seelische Probleme der Eltern auftreten, ist der Alltag hoch belastet. Kinder reagieren häufig mit Verunsicherung. Sie ziehen sich zurück, schämen sich oder haben Schuldgefühle. In der Familie wird nicht gern darüber gesprochen, sodass die Kinder nur wenig über die psychischen Belastungen der Eltern wissen. Die "Kaskade"-Gruppe richtet sich an Jungen und Mädchen von 8 bis 12 Jahren. Die Kinder treffen sich regelmäßig einmal wöchentlich und können hier alles loswerden, was sie bedrückt, Antworten auf ihre Fragen finden und Spaß haben. Die Teilnahme ist kostenlos.
In den Gruppenangeboten erfahren sie aber, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind.Michal Jarmoluk auf Pixabay
Hilfe für Scheidungskinder
Eine ebenfalls nicht zu unterschätzende Problematik ist das Familienleben und Miteinander nach einer Scheidung. Hier bieten die Gruppen für Kinder und Jugendliche getrennt lebender Eltern eine wichtige Hilfestellung. "Wir ermöglichen ihnen, eigene Gefühle in Bezug auf die Trennung sowie Streitigkeiten der Eltern zum Ausdruck zu bringen. Gemeinsam werden mögliche Bewältigungsstrategien sowohl für den Umgang mit der Trennung als auch mit anderen daraus resultierenden schwierigen Lebenssituationen entwickelt." Die Angebote richten sich an Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren beziehungsweise für Jugendliche im Alter von 11 bis 14 Jahren. Sie finden einmal wöchentlich in einem Zeitraum von zehn Wochen statt.
Trauer überwinden und zum Leben finden
Überhaupt ist der Abschied von einem geliebten Menschen eine äußerst schmerzliche Situation, dies gilt vor allem dann, wenn es ein Abschied für immer ist. In einem solch tragischen Fall kann die Teilnahme bei der Caritas-Trauergruppe dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche den Verlust durch den Tod eines nahestehenden Verwandten, Freundes oder einer Freundin altersangemessen bewältigen. Norbert Köring: "Kinder und Jugendliche können in der Gruppe Ansprechpartner außerhalb der Familie finden und erfahren, dass sie mit ihren Erlebnissen nicht alleine sind. Darüber hinaus können sie eigene Stärken und Interessen entdecken oder weiterentwickeln. Die Gruppen finden einmal wöchentlich statt und richten sich an Grundschulkinder bzw. Jugendliche."
Psychomotorische Förderung mit spielerischen Elementen
Hingegen ist die Psychomotorische Förderung ein Gruppenangebot bei Entwicklungsproblemen (wöchentlich für Kinder von 4 bis 7 Jahren bzw. 8 bis 12 Jahren). "Das Bewegungsangebot hat eine positive Wirkung auf die emotionale Entwicklung der Kinder. Kernelement von Psychomotorik ist die Wahrnehmung des Körpers durch spielerisches Verhalten. Gefördert werden Kinder mit Enwicklungsauffälligkeiten, zum Beispiel in Bewegung und Koordination, Feinmotorik, Sozialverhalten, im Spiel- und Lernverhalten oder im sprachlichen Ausdruck."
Unter Einhaltung der Hygieneregeln finden oben genannte Gruppenangebote aktuell in der Psychologischen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche des Caritasverbandes statt.
Quelle: Stadtmagazin Castrop-Rauxel