Wie erfolgreich die Arbeit ist, die die Mitarbeiterinnen dort leisten, zeigt dieses (fiktive) Beispiel:
Die Eheleute Maier wohnen mit ihren Kindern Marie, 6 Jahre alt, und Jamie, 4 Jahre alt, in Castrop-Rauxel. Beide besuchen dieselbe Kita. Die Mitarbeitenden dort haben schon mehrfach Gespräche mit den Eltern geführt.
Marie kann sich schlecht konzentrieren und ist häufig mit ihren Emotionen überfordert. Die Einschulung steht an und Frau Maier macht sich große Sorgen, ob Marie die Schule schaffen wird. Auch ist der familiäre Alltag von Konflikten geprägt. Die Kinder spielen nicht ohne Streit miteinander, die Eltern werden immer lauter und die Paarbeziehung ist mittlerweile sehr belastet. Es gibt kaum unbeschwerte Momente.
In ihrer Verzweiflung haben sich die Eltern ans Jugendamt gewandt und auf Empfehlung eine Hilfe zur Erziehung beantragt. Im gemeinsamen Haushalt lernen die Eltern eine Sozialpädagogin der Flexiblen ambulanten Erziehungshilfe des Caritasverbandes kennen. Die Eltern sind skeptisch, sie haben Angst "durchleuchtet" zu werden und fragen sich, welche Informationen die Fachkraft erhält und weitergibt.
Die erste Phase des Kennenlernens wird von der Pädagogin sensibel gestaltet und der Fokus liegt auf dem Aufbau einer gemeinsamen Arbeitsbeziehung. Die Fachkraft ist eine verlässliche Ansprechpartnerin, vor allem für Frau Maier. Sie kontaktiert diese regelmäßig und kann von ihren Sorgen und Problemen erzählen. Die Pädagogin hat immer ein offenes Ohr, Frau Maier hat nicht mehr das Gefühl, alleine gelassen zu sein.
Im Laufe der Zeit unterstützt die Fachkraft die Familie bei der Anmeldung von Marie zu einer Diagnostik. So kann Marie die Unterstützung erhalten, die sie im Alltag und bei der kommenden Schullaufbahn aufgrund ihrer besonderen Bedarfe benötigt. Auch den Eltern hilft es, Marie und ihr Verhalten besser zu verstehen. Marie fühlt sich angenommen und das Verhältnis zwischen allen Beteiligten bessert sich mit der Zeit. Mit bestimmten pädagogischen Methoden und Anregungen im Alltag gelingt es der Familie immer mehr, einen konfliktfreien Umgang miteinander zu finden. Am Ende der gemeinsamen Arbeit sagt Jamie, dass er froh ist, dass in der Familie nicht mehr so viel gestritten wird.