Im Rahmen der Blickpunktwoche auf Domradio.de, die sich mit der Frage "Wie gehen wir mit dem Lebensanfang um?" beschäftigt, antwortet Marina Heberle vom Caritasverband für die Stadt Castrop-Rauxel vom Projekt "Babylotse". Mit diesem Projekt sollen Krisen verhindert werden, bevor sie entstehen, indem die werdenden Eltern in dieser aufregenden und schwierigen Zeit unterstützt werden.
Die meisten Babylotsinnen sind in Geburtskliniken eingesetzt und versuchen, so früh wie möglich, Familien dabei zu unterstützen, zu entsprechenden Hilfsangeboten zu kommen. Dabei sind die Babylotsinnen vor allem im System der Frühen Hilfen vernetzt, die eine Vielzahl an Angeboten für junge Familien vorhalten, erklärt Marina Heberle. Zudem helfen Babylotsinnen vor allem belasteten Familien, etwa in wirtschaftlicher Not oder aufgrund eines Migrationshintergrundes, passgenaue Angebote in Anspruch nehmen zu können.
Wenn Familien zur Geburtsplanung oder Entbindung in die Geburtsklinik kommen, kann ein erstes, klärendes Gespräch stattfinden, ob ein psychosozialer Unterstützungsbedarf vorliegt und welche Ressourcen innerhalb der Familien vorhanden sind. Marina Heberle hilft dann dabei, die Überleitung zu dem jeweiligen Angebot der Frühen Hilfen zu gestalten, "weil viele Familien aus eigener Kraft dort nicht ankommen". Zudem arbeitet die Babylotsin eng mit den Geburtsstationen und dem Kreißsaal zusammen. Auch deren Mitarbeitenden sprechen Marina Heberle an, wenn sie bei der einen oder anderen Familie, die zur Entbindung kommen, bestimmte Fragen oder "ein komisches Bauchgefühl" haben.
Die gelernte Sozialpädagogin Marina Heberle mit einer Zusatzausbildung als Babylotsin betreut das Projekt beim Caritasverband Castrop-Rauxel seit 2017.